#zuhoherWildbestand

Warum ist es so notwendig, ökosystemorientiert zu jagen?

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Die Notwendigkeit einer ökosystemorientierten Jagd wird zunehmend dringlicher, besonders vor dem Hintergrund der gravierenden Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Wälder. Extreme Trockenheit, Dürreperioden und die massenhafte Vermehrung von Schadorganismen haben die Waldbestände in den letzten Jahren erheblich geschwächt. 

Hier sind die wichtigsten Gründe, warum eine ökosystemorientierte Jagd unverzichtbar ist:

Auswirkungen des Klimawandels

Seit 2018 leiden unsere Wälder unter extremer Trockenheit und Dürre. Diese klimatischen Bedingungen haben die Bäume und Pflanzen stark geschwächt, wodurch sie anfälliger für Schädlinge und Krankheiten geworden sind. Insbesondere Fichten und Tannen sind betroffen, was zu großflächigen Verlusten geführt hat. Aber auch andere Baumarten wie Douglasie, Buche und Eiche zeigen mittlerweile deutliche Anzeichen von Stress durch den fehlenden Niederschlag während der Vegetationsperiode.

Negative Folgen der Kahlflächen

Die Entstehung großer Freiflächen in den Wäldern bringt zahlreiche negative Auswirkungen mit sich:

  • Schneller Humusumsatz: Der offene Boden beschleunigt den Abbau von Humus, wodurch wichtige Nährstoffe verloren gehen.
  • Auswaschung von Nährstoffen: Durch den fehlenden Schutz der Vegetationsdecke werden Nährstoffe schneller aus dem Boden ausgewaschen.
  • Extreme Temperaturen: Unbedeckte Böden sind extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt, was die Ansiedlung neuer Pflanzen erschwert.
  • Konkurrenzvegetation: Auf den Freiflächen können sich konkurrenzstarke Pflanzen wie Gräser und Sträucher schnell ausbreiten, die die natürliche Verjüngung der Baumarten behindern.

Ziel: Schnelle Wiederbewaldung

Um diese negativen Effekte zu mindern, ist es wichtig, möglichst schnell wieder Schatten durch Vegetation auf den Boden zu bringen. Dies kann durch eine natürliche Ansamung von Samenbäumen, die am Rand oder auf der Freifläche stehen, oder durch das Pflanzen neuer Bäume geschehen. Für den Erfolg dieser Maßnahmen ist es jedoch essenziell, dass der Wildbestand an die Lebensraumkapazität angepasst wird.

Rolle der ökosystemorientierten Jagd

Eine ökosystemorientierte Jagd trägt entscheidend dazu bei, die natürlichen Verjüngungsprozesse im Wald zu fördern:

  • Vielfältige natürliche Verjüngung: Durch die Regulierung des Wildbestands können junge Bäume ohne teure Schutzmaßnahmen heranwachsen. Dies fördert eine artenreiche und vielfältige Verjüngung der Wälder.
  • Stabilität und Widerstandsfähigkeit: Eine Mischung aus verschiedenen Baumarten kann präventiv gegen die Auswirkungen des Klimawandels wirken. Gemischte Bestände sind widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen und Krankheiten und tragen zur Stabilität und Strukturvielfalt der Wälder bei.
  • Kosteneffizienz: Durch die Anpassung der Wildbestände können hohe Kosten für Schutzmaßnahmen wie Zäune oder Schutzhüllen eingespart werden.

Zusammenfassung

Eine ökosystemorientierte Jagd ist ein integraler Bestandteil einer zukunftsfähigen Waldbewirtschaftung. Sie ermöglicht es, die negativen Folgen des Klimawandels abzumildern und stabile, artenreiche Wälder zu fördern. Durch die Regulierung der Wildbestände wird die natürliche Verjüngung der Wälder unterstützt, was langfristig zur Gesundheit und Widerstandsfähigkeit unserer Wälder beiträgt. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Wälder auch in Zukunft ihre wichtigen Funktionen für die Umwelt und die Gesellschaft erfüllen können.