Exkursionsbericht der Schwarzwaldexkursion vom 12. bis 15. Juni 2024

forstliche Championsleague

Bild zu: Exkursionsbericht der Schwarzwaldexkursion vom 12. bis 15. Juni 2024

Tag 1

Eindrücke im Bannwald „Große Tannen“ Revier Kälberbronn, Kreisforstamt Freudenstadt

Unter fachkundiger Führung des Revierleiters Sebastian Witter erweitert um historische Fakten des ehemaligen Revierleiters Karl Theurer gab es Infos zu natürlicher Walddynamik in Richtung potentiell natürliche Vegetation aus Buche und Tanne. Der Bannwald darf getrost als sehr reifer Wald mit stattlichen Baumriesen und hohem Anteil von Biotopbäumen in der Zerfallsphase betrachtet werden und gibt einen Eindruck, wie es nach etwa 200-jähriger Nutzungsaussetzung aussehen kann – der perfekte Einstieg in das Exkursionsgebiet.

Tag 2

Stadtwald Dornstetten - 35 Jahre Naturgemäße Bewirtschaftung des Stadtwaldes nach der Maxime grundsätzlicher Nutzung im starken Holz – vom „Blender-Saumschlag“ zum strukturierten Dauerwald.

Revierleiter Ralf Polkowski erläuterte eindrücklich, wie es gelingt vom gleichförmigen Altersklassenwald durch gezielte Nutzung im Wesentlichen der reifen bzw. stärkeren Exemplare zum strukturierten Dauerwald zu gelangen – beginnend in jedem Stadium des Altersklassenwaldes. Der Nutzungsdreiklang der naturgemäßen Wirtschaft „früh – mäßig – oft“ wurde an mehreren Waldbildern diskutiert.

 

Tag 3

 Landeswald BW- FR Allerheiligen in der Ortenau bei RL Peter Schmiederer

Wertholzkonzept im Laub- und Nadelholz und pflegliche Holzernte in anspruchsvollen Steillagen zwischen 200 und 1200 m ü NN

„Klein-Amerika“ Douglasienstarkholzbestand mit beeindruckenden 60-Meter-Exemplaren und weiteren Generationen in den Folgeschichten – Thema dort war auch die Stabilität der Douglasienverjüngung, was auch zweifach wissenschaftlich untersucht wurde – Fazit: bei genügend Freiraum Standsicherheit.

Wertpflege durch frühe Astung und Freistellung in (Laub-)mischbeständen mit Eiche/Tanne und vor Allem der Esskastanie konnte in verschiedenen Stadien begutachtet werden. Interessant war auch der sogenannte „Glücksriss“ – welcher für die Holzkunden die wichtige Bescheinigung der Ringschälefreiheit bedeutet.

Pflegliche Holzernte in Steilhanglagen in Perfektion, beginnend bei der Hiebsvorbereitung, begleiteten Durchführung durch Spitzenpersonal bis zum hochwertigen Verkauf als Rohmaterial für Edeldielenböden.

Tag 4

FA Baden-Baden

FAL Thomas Hauck erläuterte die Thematik: Durchforstungen in mittelstarken Beständen, mit dem Ziel Dauerwaldstrukturen herauszupflegen. Dabei wurde die DF-Stärke naturgemäß diskutiert mit dem Ergebnis: viele Wege führen zum Ziel Dauerwald.

Im zweiten Teil fuhren wir in die Rheinebene, um im Auenwald gute Jungbestandspflegeflächen zu sehen.

Der Jagdbetrieb im Umfeld von Kurbetrieb und Tourismus läuft hervorragend und erfolgreich bis hin zur Vermarktung des Wildes in einem vorbildlich aufgebauten und eingerichteten Markt: die Geroldsauer Mühle.

Fazit

In allen 3 Betrieben wird in großer Kontinuität und mit viel Fleiß gearbeitet. Die Dauerwaldstrukturen sind überall sichtbar, es gibt keine Pflegerückstände. Wildschäden sind nicht vorhanden, alle Wege in guten Zustand.

Dieser Waldbau spielt in der forstliche Championsleague.